Manfred Prasser im Garten vor seinem Holzhaus in Zehlendorf am 1. September 2005

Das Wohnhaus Prasser

„Wir bauen nicht nur für den Augenblick, sondern für die nächste Generation. Architektur muss beständig, aber auch anpassungsfähig sein.”

Manfred Prassers Entwurf von 1994 zeigt, dass er damals auch im Wohnbau seiner Zeit voraus war.

Das Haus mit hohem architektonischen und kulturellen Wert wurde vom Architekten Manfred Prasser entworfen und in den Jahren 1995 bis 2001 größtenteils in Eigenleistung erbaut. Von 2022 bis 2024 wurde es komplett energetisch saniert und technisch auf den neuesten Stand gebracht, ohne den ursprünglichen Entwurf zu verändern. Es diente ihm als Alterssitz, in dem er architektonische Konzepte erprobte, die sich später in anderen von ihm entworfenen Einfamilienhäusern in Berlin-Brandenburg wiederfinden.

Es war ein offenes Haus. Hier fanden Vorträge mit geladenen Gästen statt, und es wurde zum Treffpunkt für Architekten, Künstler, Musiker und Politiker aus Berlin und Brandenburg. Höhepunkte waren sieben Weihnachtskonzerte, die als Benefizkonzerte für krebskranke Menschen organisiert wurden und bis zu 400 Gäste anzogen. Diese Veranstaltungen wurden von Professor Geert Dellas, ehemaliger Chefarzt an der Charité in Berlin, initiiert.

Bautechnisch handelt es sich um ein Haus in Holzskelettbauweise auf einem ebenerdigen Betonfundament. Ein von Prasser selbst konstruiertes Sprengwerk bildet das statische Gerüst des Hauses mit zwei Etagen und einer Dachmansarde. Durch eine spezielle Stützen-, Balken- und Hänger-konstruktion ist ein Teil des Erdgeschosses stützenfrei über eine Spannweite von 8 Metern. Das Haus verfügt über zahlreiche Ausgänge und viele Fenster, die es mit der großzügigen Gartenanlage verschmelzen lassen. Von der Liegenschaft aus öffnet sich nach hinten ein weiter Blick über brandenburgisches Weideland mit einem Waldgebiet in der Ferne.