Viele Entwürfe von Manfred Prasser wurden nie gebaut. Hier seine Zeichnung für die Fassade aus seiner Konzeption für einen Kongresspalast der Blockfreien Staaten in Bagdad.

Entworfen - nie gebaut

„Ein guter Entwurf beginnt mit einem klaren Verständnis der Bedürfnisse der Menschen, die ihn nutzen werden.”

Der Berg - Eine Stadt für sich
In seinen letzten Lebensjahren arbeitete Manfred Prasser an der Idee einer neuen Urbanität weiter, die er mit den nach innen gekehrten Terrassenhäusern für den Gendarmenmarkt aufgebracht hatte. Das Ergebnis: Sein „Berg“ - eine ganze Stadt, in dem sich Wohnen, Arbeiten und energe-tische Nachhaltigkeit vereinen lassen - vielleicht zu sehr seiner Zeit voraus.

„Der Berg in Oranienburg
Als bekannt wurde, dass das Michelin-Areal in Oranienburg einer neuen Nutzung zugeführt werden sollte, entwarf Prasser eine Variante seines Bergs und versuchte, das Interesse des Eigentümers zu wecken - ohne Erfolg. Ein Modell aus Karton ist davon erhalten geblieben.

Universität Friedrichsfelde
In der Zeit der Studentenunruhen 1968 will die SED-Führung besser sein, als der Westen: Eine neue Uni muss her. Prasser bekommt Order, mit seinem Kollektiv ein Konzept zu entwerfen. Es entsteht - in nur zwei Wochen Klausur - ein Komplex für eine Milliarde DDR-Mark. Gebaut wurde die Universität nicht. Allein die U-Bahn-Anbindung kam: Der heutige U-Bahnhof Tierpark. Er sollte „U-Bahnhof Universität“ heissen. Später wurde die U-Bahn im grossen Bogen nach Höhnow verlängert.

Berlin Planung
Nach der Wende hat sich Manfred Prasser auch Gedanken über das neue Zentrum von Berlin gemacht. Er wollte die natürlichen Gegebenheiten des Spreebogens in die Gestaltung des Regierungsviertels einbeziehen.

Am Potsdamer Platz hätte er einen urbanen Vulkan gebaut, der mehr ist, als nur eine Agglomeration von Hochhäusern.